Castel del Monte
Maßstab: 1:250
Länge: 35 cm
Breite: 35 cm
Höhe: 12 cm
Schwierigkeitsgrad: 1 (einfach)
Anzahl Bogen: 6
Castel del Monte
Im Südosten Italiens, in Apulien, ließ Kaiser Friedrich II. von Hohenstaufen das Castel del Monte errichten. 1240 gab er den Auftrag zum Bau.
Das Castel hat seither unzählige Menschen begeistert und wurde nicht umsonst die „Krone Apuliens“ genannt.
Wer war dieser Kaiser? Das schwäbische Staufergeschlecht hatte durch Eheschließungen seine Herrschaft auf Süditalien ausgedehnt, und dort verbrachte Friedrich II den größten Teil seiner Regierungszeit. Viele seiner Neuerungen wirken geradezu modern: Verbesserungen im Gesundheitswesen, Erlasse gegen Folter und gegen Umweltverschmutzung, Förderung der Wissenschaften und der Dichtung. Berühmt ist sein Buch über Vogelkunde und die Jagd mit Falken. Doch bei ihm deutet sich auch schon der spätere absolutistische Staat an. So liebte er den Prunk eines mächtigen Herrschers.
Großen Eindruck machte er beim Reichstag in Ravenna, als er in seinem Gefolge Elefanten, Kamele, Löwen, Panther, Falken und Eulen mitführte.
Welchen Zweck er aber mit dem Castel del Monte verfolgte, das ist bis heute umstritten und unklar geblieben. Ist es eine Burg oder Festung? Doch es hat weder Schießscharten noch Zugbrücken, Graben oder Ausfalltore. Diente es nur der Repräsentation? Schon das Eingangsportal und die Fenster sind ja ausgesprochen dekorativ. Oder handelt es sich um ein Gebäude mit geheimnisvoller Symbolik? Intensive Vermessungen und esoterische Ausdeutungen haben hier zu abenteuerlichen Theorien geführt. Sicher ist freilich, dass die achteckige Grundform eine unübersehbare Symbolkraft besitzt. Achteckig sind die äußere Fassade, der Innenhof und die acht Türme an den acht Eckpunkten. Für dieses Achteck mit seinen vielen Symmetrieachsen gibt es kein klares Vorbild unter früheren Kastellen.
Es erinnert aber an die achteckige Pfalzkapelle in Aachen, wo die Krönung der deutschen Könige stattfand, und an die achteckige Reichskrone. Sollte das Castel also das Ideal des Kaiserreichs widerspiegeln?
Doch so einzigartig dieses Architekturdenkmal des Mittelalters auch war, es verfiel im Lauf der Jahre immer mehr, und erst im 20. Jahrhundert hat man es wieder restauriert. Seit 1996 gehört es zum Weltkulturerbe der UNESCO.