Montgolfiere
L 24
B 24
H 33 cm
SG 1
3,5 Bogen
Montgolfière
In dem kleinen französischen Ort Annonay, südlich von Lyon, besaß die Familie Montgolfier eine Papierfabrik. Die Brüder Etienne und Joseph de Montgolfier experimentierten viel mit Papier und entdeckten, dass mit Luft gefüllte Papiertüten aufsteigen, wenn dabei die Luft erhitzt wird. Diese Entdeckung führten sie darauf zurück, dass bestimmte Bestandteile des Rauches die Papiertüten abheben ließen. Erst später wurde erkannt, dass Luft durch Erhitzen eine geringere Dichte bekommt und dadurch leichter wird.
Ihre Entdeckung brachte sie auf die Idee, einen großen Ballon aus Papier zu bauen. Nach vielen weiteren Experimenten konnten die Brüder Montgolfier am 4. Juni 1783 zum ersten Mal ihre Erfindung der Öffentlichkeit vorstellen. Der Ballon hatte damals ein Volumen von etwa 600 m3 und erreichte eine Flughöhe von etwa 1000 m. Am 19. September wurde eine Weiterentwicklung des Ballons dem König Ludwig XVI. vorgeführt. In einem Weidenkorb, der unten am Ballon befestigt wurde, waren die ersten Passagiere der Luftfahrt untergebracht: ein Schaf, ein Hahn und eine Ente.
Die Brüder Montgolfier entwickelten ihren Ballon immer weiter, bis ein mit Papier beklebter und reich verzierter Ballon aus Leinwand entstand, der 16 m Durchmesser und ein Gewicht von 1600 Pfund hatte und ein Volumen von 3000 m3 fasste. Unter dem Ballon befanden sich eine Galerie aus stoffbespannten Weidenruten und eine Feuerstelle, die von der Galerie aus während des Fluges in Betrieb gehalten wurde. Mit diesem Ballon, der dann auch nach seinen Erfindern Montgolfière genannt wurde, gelang am 21. November 1783 der erste bemannte Flug. Die Piloten waren Jean-François Pilâtre de Rozier und der Marquis François d' Arlandes. Sie flogen eine Strecke von 10 km in etwa 25 Minuten. Der alte Traum der Menschen, fliegen zu können, begann sich mit der Erfindung des Ballons zu erfüllen.